Eine Bestandsaufnahme
Derzeit erlebt die öffentliche Debatte um Sterbehilfe in Deutschland eine Renaissance. Kann unsere Gesellschaft heute das Thema Sterbehilfe in der Öffentlichkeit eigentlich hinreichend und angemessen diskutieren? Besteht Gewissheit darüber, dass in unserer Gesellschaft für das Gebot der Humanität eine ausreichende patientenzentrierte und würdevolle palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung bedarfsgerecht zur Verfügung steht? Besteht Verlässlichkeit insbesondere in Form einer ambulanten palliativ/hospizlichen Unterstützung und Versorgung für schwerstkranke und sterbende Menschen und ist der Zugang hier zuverlässig sichergestellt? Konnten inzwischen flächendeckende Angebote etabliert werden, sind diese bekannt und gewährleistet sowie niederschwellig verfügbar? Wurden bereits alle Anstrengungen zu einer Enttabuisierung von Sterben und Tod durch Re-Integration dieser Themen in unsere Gesellschaft unternommen und geleistet? Hat im heutigen Gesundheits- und Sozialwesen in Deutschland die Hospiz- und Palliativversorgung den notwendigen und anerkannten Stellenwert neben den primären Zielen der Krankenbehandlung Prävention, Rehabilitation und Kuration?
6. Fachtagung „Leben und Sterben“
Sozialminister Stefan Grüttner : „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen.“
05.11.2014Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Bad Nauheim. Bei seinem Besuch der Fachtagung „Leben und Sterben“ betonte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner in Bad Nauheim, dass die Landesregierung der Verbesserung der Sterbebegleitung weiterhin großes Gewicht beimessen werde und unterzeichnete die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen.
Nach intensiven Verhandlungen zwischen den Landesverbänden der Krankenkassen und dem Fachverband SAPV in Hessen konnte zum Jahresbeginn eine Einigung über die Ausgestaltung und Vergütung
der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ) erzielt werden. Mit diesem Schritt wird eine flächendeckende SAPV in Hessen vollendet. SAPV-Teams, die sich um die multiprofessionelle Versorgung schwerstkranker junger Patienten am Lebensende kümmern, können damit ihre Arbeit aufnehmen, so die Verbände der Krankenkassen in Hessen.